In Algerien wurde eine 2,4 Millionen Jahre alte Sammlung von Steinwerkzeugen entdeckt, die Zweifel an der seit langem vertretenen Theorie aufkommen lässt, dass die Menschheit in Ostafrika entstanden ist. Laut CNN lässt die Entdeckung von 250 Werkzeugen, die neben Tierknochen gefunden wurden, den Schluss zu, dass Urmenschen in Nordafrika etwa 600.000 Jahre vor der Ankunft des Menschen in der Region Rinder zur Fleischgewinnung geschlachtet haben.

Bisher ging man davon aus, dass frühe Menschenstämme, die so genannten Homininen, aus Ostafrika stammten und dort über Hunderte von Millionen Jahren lebten, bevor sie über den Kontinent zogen.

Die Artefakte wurden auf der Ausgrabungsstätte Ain Boucherit in der Nähe der Stadt Setif, etwa 320 Kilometer östlich der algerischen Hauptstadt, gefunden. Die Funde ähneln den Werkzeugen der Olduvai-Kultur, die sich nur im Osten des Kontinents befand, und sind dennoch um mindestens 600.000 Jahre jünger als alle bisher in Nordafrika gefundenen Proben.

An dem Projekt waren Wissenschaftler aus Algerien, Frankreich, Spanien und Australien beteiligt, und die Forschung trug erst nach 25 Jahren Ausgrabungen Früchte.

Trotz der erwähnten Entdeckung hat Ostafrika seinen Status als Wiege der Menschheit noch nicht verloren – in diesem Teil des Kontinents wurden bereits Werkzeuge gefunden, die vor 2,6 Millionen Jahren hergestellt wurden. Die Autoren der algerischen Entdeckung haben jedoch die verblüffende Voraussage gemacht, dass die Saison der Entdeckungen noch nicht zu Ende ist und die Ausgrabungen in der Nähe des jetzigen Fundortes potenziell neues Material über die Wurzeln des Ursprungs unserer Spezies als Ganzes bergen könnten.

Wir vermuten, dass Homininenfossilien und -artefakte, die so alt sind wie die in Ostafrika, auch in Nordafrika gefunden werden könnten“, so die Forscher. – Auf diese Weise könnten Nordafrika und die Sahara eine Quelle für weitere archäologische Funde sein.